Sonntag, 21. Januar 2018

RC Strasbourg - Dijon FCO 3:2

Stade de la Meinau
21067 ZuschauerInnen

Da die Regionalliga sich immer noch in der Winterpause befindet, wurde die Zeit genutzt, um es endlich mal ins Stade de la Meinau in Strasbourg zu schaffen. Wurde schon lange geplant, aber immer wieder verworfen. Zusammen mit dem Heimspiel von Schiltigheim, einem Vorort von Strasbourg, und der Stadtbesichtigung wurde eine kleine Wochenendtour zusammengestellt. Leider machte der Winter, genau wie im Vormonat in Enschede, dem ganzen einen Strich durch die Rechnung, sodass das Spiel in Schiltigheim abgesagt wurde. Da es einen Tag vorher aber zu spät war, die ganze Planung nochmal umzuwerfen und sich was anderes zu suchen wurde die Zeit genutzt und die Stadt ausgiebiger erkundet. Fazit: Kann was! Das Münster, die Altstadt und das Gerberviertel sind auf jeden Fall nett anzuschauen und auch das Europaparlament mit seiner Glasfassade und seiner Lage am Wasser macht was her. Strasbourg gilt ja auch mehr oder weniger als Hauptstadt Europas, so befindet sich hier nicht nur das Parlament, sondern u.a. auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.









Nach der Stadtbesichtigung wurden kurz die Sachen im Hotel abgelegt und sich dann mit der Tram auf den Weg Richtung Stadion gemacht. Dieses wurde bereits 1914 eröffnet und seitdem immer mal wieder renoviert, zuletzt 2001. Platz bietet es für 29 000 Zuschauer, heute war es mit ca. 21 000 Zuschauern gut gefüllt. Ist insgesamt ein schönes Stadion, dem man sein Alter an manchen Stellen ansieht, was in diesem Fall aber nur Gutes bedeutet.



Da es seit dem frühen Nachmittag eigentlich durchgehend geregnet hat befürchtete ich schon das Schlimmste, als ich aber sah, dass die Spieler und auch die Schiedsrichter sich warm machen, konnte ich mich entspannt zu meinem Platz begeben. Ich sag mal so, in Deutschland wäre das Spiel nicht angepfiffen worden. Der Rasen war an einer Seite so durchnässt, dass hier kaum ein Ball über fünf Meter seinen Mitspieler fand. Das ein oder andere Mal rutschten die Spieler auch beim Versuch zu grätschen über den Rasen hinweg und auf die Tartanbahn. Hatte auf jeden Fall Unterhaltungswert. Dies konnte man auch von der Hintertortribüne sagen, auf der sich die Fans rund um die Ultra Boys 90 von Strasbourg befanden. Diese stehen geschlossen zusammen, ist in Frankreich ja nicht unbedingt üblich. Immer wieder konnte der gesamte Block mitgerissen werden. Insgesamt ein authentischer Auftritt, der von zwei Schalparaden und einigen Schwenkern und Doppelhaltern untermalt wurde. Freunde aus Berlin oder Karlsruhe konnte ich optisch keine ausmachen, laut Groundhopper-App waren aber zumindest ein paar Karlsruher anwesend.






Auch die Gäste aus der Senfstadt (so werden die in Frankreich bestimmt genannt!) waren immer wieder gut am abdrehen. Waren zwar nicht viele und akkustisch kam auch nur in Phasen, in denen Strasbourg gerade ruhig war, was an, aber es war immer Bewegung auszumachen. Und über 90 Minuten bei so einem Mistwetter oberkörperfrei im Block zu stehen ist auch aller Ehren wert. War für mich eine kleine positive Überraschung. Ich muss aber auch gestehen, mich vorher kaum über deren Szene informiert zu haben.


Das Spiel an sich machte auch echt Spaß. Neben den bereits erwähnten Slapstickeinlagen gab es ein ständiges Hin und Her, das sehr spannend war und die Stimmung nochmal nach oben hob. Der Sieg für Racing war insgesamt eher unverdient, ein Unentschieden wäre schon in Ordnung gewesen.
Insgesamt also ein netter Abend, zusammen mit dem Spiel in Schiltigheim wäre es ein top Tag geworden, so hat es aber auch auf jeden Fall Spaß gemacht.






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